27. Mai 1985
Freigelände Halle Münsterland
Unforgettable Fire Tour - Europäische Sommer-Auftritte und Festivals
Show Details vom 27. Mai 1985
Show Details
- Datum
- Zuschauer
- 10.000
- Leg
- Europäische Sommer-Auftritte und Festivals
U2 Setlist
U2 SETLIST
I Will Follow
Gloria
Seconds
MLK
The Unforgettable Fire
Sunday Bloody Sunday
The Cry / The Electric Co. / Wooden Heart (Snippet)
Bad / Ruby Tuesday (Snippet) / Sympathy For The Devil (Snippet) / Walk On The Wild Side (Snippet)
October
New Year's Day
Pride (In The Name Of Love)
Zugabe(n):
'40' / We Are The World (Snippet)
Community
Fans beim Konzert
Fans die dieses Konzert besuch(t)en, besuch(t)en auch:
- 88% der Fans: 17.06.1987: Köln, Müngersdorfer Stadion
- 70% der Fans: 12.06.2005: Gelsenkirchen, Arena Auf Schalke
- 59% der Fans: 12.07.2001: Köln, Kölnarena
- 54% der Fans: 20.08.1997: Hannover, Expo-Messegelände
- 50% der Fans: 04.06.1992: Dortmund, Westfalenhalle
Konzertberichte
(1) ▸
- Footstepsfirm fan
Mit vier Austauschstudentinnen aus Birmingham und Swansea fuhr ich am Pfingstmontag von Osnabrück nach Münster – meine deutschen Bekannten hatten von „U2“ noch nichts gehört. Mittags erreichten wir das Freigelände vor der Halle Münsterland und hörten uns relativ gelangweilt zunächst bei sengender Hitze Springfield und Mink de Ville an (dabei fingen wir uns einen satten Sonnenbrand ein). Beim Auftritt von Nannini wurde die Stimmung trotz Regens schon besser, aber erst nachdem Cocker mit Singen und Trinken fertig war, stieg die Spannung richtig an. Inzwischen hatten wir uns in die erste Reihe vorgearbeitet (die Woodstock-Generation hatte sich größtenteils zurück gezogen), während hinter uns noch ein riesiges Gedränge herrschte. 20 Uhr trat dann U2 auf. Bono begrüßte alle mit „Guten Abend, meine Freunde in Deutschland“ – „meine deutschen Freunde“ wäre auch unpassend gewesen: außer den vier Engländerinnen standen um mich herum einige schwarz gekleidete Holländerinnen und etliche britische Soldaten, die schon bei „I Will Follow“ in Pogo verfielen. Die Stimmung stieg weiter, auch wenn Bono für Schwankungen sorgte: er baute besinnliche Momente ein wie die Erwähnung eines Treffens mit der Frau und der Tochter von Martin Luther King, sang „Wooden Heart“, was wegen der „Muss I denn“-Melodie hinten zu „Lalala“-Mitsingen führte, woraufhin er kurz darauf – wie er sagte als „world premiere“ für U2 – zu „Ooo-hohohoho“-Nachsingen animierte und fragte „Seid Ihr gut drauf??“. Als er die tragische Entstehungsgeschichte von „Bad“ erzählte, begann der ernsthaftere Teil des Konzerts. Das Publikum ging mit und rief schon vor „October“ und „Pride“ lautstark nach einer Zugabe, als ob es fürchtete, dass nach dem dritten Konzert in drei Tagen Bonos Stimme oder Lust gelitten haben könnte. Aber davon war nichts zu spüren und als unsere vier neuen Helden nacheinander die Bühne verließen – als letzter Larry – hätten wir noch stundenlang „How long to sing this song“ singen können. Leider kamen sie nicht wieder zurück, weil ja auch Chris de Burgh noch auftreten wollte. Den braven Bürgern von Münster war das alles zu laut – die Beschallung der umgebenden dichten Bebauung sorgte noch für einigen Ärger in den darauf folgenden Tagen. Sie hatten offenbar nicht gemerkt, dass hier ein moderner Prophet seine Botschaft der Nächstenliebe verkündete. Das Publikum hingegen war offenbar aufnahmefähig für diese Botschaft – hier fiel mir noch niemand mit unnatürlich geweiteten Pupillen auf. Ebenso unauffällig war der Verkaufsstand für die Tour-T-Shirts – mein Exemplar wird seitdem nur zu U2-Konzerten getragen, danach vorsichtig mit der Hand gewaschen und wieder auf einen Bügel gehängt. Es erinnert mich an das intimste, ungestörteste U2-Konzert (nicht das einzige in der ersten Reihe, aber eines ohne dauernde Lichtblitze von Fotoapparaten oder Handys), das inzwischen schon 25 Jahre her ist…