"Du hast Sitzplätze hinter der Bühne?" Ein paar wenige ungläubige Gesichter begegneten mir schon, aber ich hatte diese Tickets ganz bewusst beim Vorverkauf im letzten Jahr so ausgesucht. Ich wollte die Show mal aus einer anderen Perspektive verfolgen und da ich erst nachmittags an der Commerzbankarena sein konnte, erschien mir Frankfurt der ideale Ort dafür. (Ok. Ein Stehplatzticket hatte ich mir als eventuellen Rettungsanker auch besorgt – verkaufte diesen aber später) Um es gleich zu sagen: Die Show von den hinteren Sitzplätzen zu sehen war ein voller Erfolg. Wer nur eine Show besucht, dem würde ich das nicht empfehlen. Wer aber mehrere Konzerte sieht, für den kann das eine ganz spannende Erfahrung sein – auch wenn man Larry nur zwei Mal von vorne sieht.
Man hat einen hervorragenden Blick in den Backstage-Bereich. Dort ist vor und und während des Konzerts stets etwas los. Ich finde das immer sehr spannend zu sehen, was die üblichen Verdächtigen aus U2s Crew so machen. Sehr cool war es auch zu sehen, wie Stuart und Dallas zu Beginn (Return Of The Stingray Guitar) die Gitarren in die Katakomben trugen. Natürlich konnten wir auch aus nächster Nähe sehen, wie die Band die Treppe aus den Dressing Rooms herauskam (und später wieder herunter).
Der Blick von hinten ist ungewöhnlich. Wenn U2 auf der Hauptbühne stehen, ist man doch ziemlich weit von der Bühne entfernt und kann eben nicht in die Gesichter der Band gucken. Aber ist das schlimm? Nein, denn dafür hat man das gesamte Stadion vor sich und sieht das jubelnde Publikum. Tolle Momente sind z.B. Where The Streets Have No Name oder With Or Without You.
Noch ein Wort zum Publikum hinter der Bühne. Klar sitzen dort nicht die frenetischen Hard-Core Fans, aber die Stimmung war auch bei uns super. Ein wenig hatte ich übrigens das Gefühl, ich sei im "Familienblock". So viele Schwangere und kleine Kinder habe ich lange nicht mehr bei einem Konzert gesehen. Der Satz des Abends kam von einem Mann hinter mir, als ich bereits zu Space Oddity aufsprang: "Zum Stehen gibt es Stehplätze!"
Dirk

Seit Montag sind wir also unterwegs, wieder mal eine knappe Woche in Sachen u2tour.de auf Achse. Viel stand an: Konzert in Frankfurt, U2 Nacht in Hannover, Konzert in Hannover. Das heißt auch wochen- und monatelange davor Vorbereitung, viele Stunden in der Freizeit für Organisation und Planung.
Doch wenn man dann im Konzert steht oder um 2 Uhr morgens die Massen auf der Tanzfläche am Abfeiern hat, dann weiß man wieder, warum man sich das antut. Aber das ist ja nicht immer so einfach. Oft verfällt man als Mitarbeiter von u2tour.de in einen gewissen kleinen Dauerstress, der einen die Momente nicht mehr genießen lässt. Da ein Foto, hier eine SMS, schnell die Setliste twittern. 1000 Mikes Übertragung machen, sicher ärgern wenn das Handy nicht so will, wie man es gerne hätte (Tonqualität). Sich ganz viel ärgern, dass man kein 3G Netz hat, um den zu Hause gebliebenen das Video live in die Wohnzimmer zu liefern.
Da vergisst man sehr schnell, wozu man eigentlich da ist - nämlich ein Konzert von U2 anzusehen. Und ehe man es sich versieht, ist dann schon die erste Hälfte vom Set um. OK, jetzt Kamera weg, Handy lassen wir so mitlaufen. Dann sparen wir uns das twittern und SMSen für die Setliste an die Mitarbeiter zu Hause.
3 Minuten Konzert genießen - oh Mann, neues Licht, andere Pose - wo ist die Kamera. man will ja alles festhalten und um Mitternacht auf der Seite haben :)
Die Party hat uns gestern viel zurück gegeben. Viele Dankesworte und Zuspruch lassen uns nicht vergessen, für wen wir das alles machen. Und so hat es uns auch Spaß gemacht. DIESE Party in Hannover werden wir so schnell nicht vergessen. Weitere Videos liefern wir euch noch nach - ist ja Ehrensache.
Und heute? Jetzt ist es 15:50, in 10 Minuten ist Einlass. Rasch zum Stadion, FOS checken und dann auf ein Bierchen, den ersten Teil vom Konzert sehen wir uns mal außerhalb vom FOS an. Bis es uns dann wieder kribbelt und wir doch wieder vorne rein wollen....ein Foto geht ja immer noch....