Montagmorgen, 6.00 Uhr. Ende eines unvergesslichen Wochenendes. An den vergangenen Tagen haben wir zu dritt 2 außergewöhnliche Konzerte in Paris erlebt. Hier ist die Entstehungsgeschichte zu diesem Trip, der nicht geplant und eigentlich auch unmöglich war.
Als ich zum Fantreffen in Hannover fahre, um unter anderem Zoo TV zu sehen, steht auf meinem Tourplan keine einzige Show, da die Geburt meines zweiten Kindes genau in diese Zeit fällt. Es gibt eben doch wichtigeres im Leben.
Wie schon so oft lerne ich tolle Leute kennen und treffe lieb gewonnene Bekannte wieder. Gemeinsam haben wir einen tollen Abend mit Zoo TV. Hauptthema des Abends war, neben Zoo TV, natürlich die anstehende Tour. Wie nicht anders zu erwarten, wird sich zu den Konzerten schnell der Mund wässrig geredet. Aufgrund meiner persönlichen Situation habe ich die Gespräche interessiert verfolgt, mehr aber eben auch nicht. Ich ahnte nicht, dass aus diesem Treffen eine Eigendynamik entstehen sollte, die auch mich betreffen wird.
Durch zwei der anwesenden wurde in den nächsten Tagen die Idee geboren, die Paris-Shows zu besuchen. Das Forum bildete hierfür die Plattform, auch ich erfuhr hier von dieser genialen Aktion. Zu diesem Zeitpunkt waren beide Shows in Paris sold out, Flüge zu teuer und die Bahn auch nicht akzeptabel.
Verrückte Sachen kommen aber meistens dabei heraus, wenn man sich von Hindernissen nicht so leicht in Boxhorn jagen lässt. So wurde gemeinsam eine Alternative entwickelt. Mit einem Mietwagen sollte es am Samstag in der Frühe in Richtung Paris gehen. Ein billiges Hotel wurde gebucht und die Hoffnung, Karten vorm Stadion zu ergattern tat den Rest dazu.
Am Vorabend des Konzertes dann auch das nicht erwartete grüne Licht für mich: Die Hebamme gibt mir dieses Wochenende noch mal frei, mit der Lieferung des Babys wird noch nicht gerechnet!
Am Nachmittag erreichten wir dann tatsächlich zuerst das Hotel und nach einer Taxifahrt auch das Stadion. Nach knapp zwei Stunden haben wir alle GA-Tickets mit dem gleichen Stadioneingang deutlich unter Preis zusammen und finden uns nach dem Einlass knapp 5 Meter hinter dem Kreis wieder. Ein sehr empfehlenswerter Platz, da neben der Bühne auch die Videowall gut sichtbar ist. Wir erleben einen traumhaften ersten Abend in Paris und ein französisches Publikum, dass und zeigt, wie FEIERN wirklich geht. Ich habe das Gefühl, dass niemand im Stadion auch nur eine Textzeile nicht auswendig mitsingen kann. Das Konzert vergeht wie immer viel zu schnell und die Eindrücke kann ich nur langsam verarbeiten. Nach langer Taxi-Suche landen wir im Bett unserer 3-Mann-1-Tages-WG mit Minidusche, noch immer voll mit den Eindrücken des langen, aufregenden Tages.
Nachdem schon der erste Tag so perfekt gelaufen ist, schrauben wir unsere Erwartungen gedanklich zurück, na ja, besser gesagt versuchen wir es.
Mittags ziehen wir los Richtung Stadion. Plan für heute sind Sitzplätze, da direkt nach dem Konzert unsere Rückfahrt ansteht. Morgen wartet die Arbeit. Wiederum zum halben Preis ergattern wir 3 zusammenhängende gute Sitzplätze mit phantastischem Blick auf die Bühne. Nachdem wir das Auto fluchtbereit geparkt haben, gönnen wir uns einige Stunden Sightseeing bei strahlendem Sonnenschein und machen dem Eifelturm unsere Aufwartung.
Was wir am Abend darauf im Stadion erleben, ist unbeschreiblich. Die Setlist bietet einiges an Abwechslung zum Vorabend und die Band überrascht uns mit der Tourpremiere von Mysterious Ways. Langsam begreife ich, was ich hier erleben darf. In die Euphorie des Konzertes mischt sich die tierische Vorfreude auf unser zweites Baby, so dass ich bei One die Tränen nicht ganz unterdrücken kann.
Unter dem Strich hat der Ausflug jeden von uns ca. 200 EUR gekostet, gute Tickets inklusive.
Nur 48 Stunden, aber was für welche!
Baker
