U2 Live On Tour
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Tourarchiv » iNNOCENCE + eXPERIENCE Tour
iNNOCENCE + eXPERIENCE Tour (2015)
» iNNOCENCE + eXPERIENCE Tour: Leg 1 (Nordamerika) (Mai 2015 - Jul 2015)
» iNNOCENCE + eXPERIENCE Tour: Leg 2 (Europa) (Sep 2015 - Dez 2015)
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Info / iNNOCENCE + eXPERIENCE Tour
U2 spielen insgesamt 76 Konzerte in 22 Städten und 13 Ländern.
76 Konzerte in 22 Städten in 13 Ländern in knapp 7 Monaten, alle offiziell ausverkauft - so die nüchternen Zahlen der iNNOCENCE+eXPERIENCE Tour 2015. Aber nüchtern war an der Tour nichts - endlich wieder Hallenkonzerte in Europa (die ersten seit 2001), bei denen U2 die Fans passend zum Album-Konzept auf eine Zeitreise in die eigene Bandgeschichte mitnahmen und Fans und Kritiker größtenteils begeisterten. Nach dem Gigantismus der 360° Shows hatte die Band in zahlreichen Interviews angekündigt, dass man "intimere" Shows spielen wolle und hat dies auf eindrückliche Weise umgesetzt - das Bühnenkonzept mit dem begehbaren Screen, der ein wichtiger Bestandteil der Shows war, hat wieder einmal Maßstäbe gesetzt, die wir sicher bei anderen Künstlern in Zukunft "zitiert" sehen. Es gab (fast) keine schlechten Zuschauerplätze in den Hallen; es bot sich sogar unbedingt an, sofern man die Möglichkeit hatte, mehrere Shows zu sehen und diese von verschiedenen Stellen aus zu erleben, um wirklich alle Feinheiten der Show erfassen zu können, sei es direkt nah an der Band an der i- oder e-Bühne oder auch weiter weg, um den Screen mit den Animationen und der Band besser zu sehen.
Sehr persönlich waren die Konzerte - wenigstens im ersten Teil - auch was die Songauswahl anging. U2 nahmen die Zuschauer mit in die eigene Vergangenheit, ins Dublin der frühen Tage mit Referenzen an Idole (Joey Ramone), die die eigene Findung beeinflussten, die erste Single, den Verlust von Bonos Mutter, eine Ode an Bonos Frau, einen Terroranschlag in Irland, etc. - eine runde, zum Konzept passende Sache, deren roter Faden zwar bei dem Rest der Songs ein wenig verloren ging, was dem Konzertgenuss jedoch keinen Abbruch tat. Insbesondere in Europa waren auch die gewohnt sehr politischen Töne der Band wieder sehr deutlich und sehr aktuell auf das Flüchtlingsthema bezogen - Screeneinspielungen und auch die Songauswahl (Zooropa) wurden entsprechend angepasst. Wenn man etwas kritisieren möchte, dann vielleicht die Tatsache, dass das ursprünglich mal angedachte Konzept von zwei komplett verschiedenen Abenden in einer Stadt nicht umgesetzt wurde sondern die Setlist aufgrund der starren visuellen Choreographie des Screens nur wenig Raum für Rotation bot - dies wäre allerdings Kritik auf höchstem Niveau.
Bei all der Euphorie, die die Konzerte bei den meisten Fans auslösten, darf man allerdings nicht die Schatten, die auf der Tour lagen, vergessen: leider verstarben während der Tour Larry Mullen Jr.s Vater und Dennis Sheehan, der über 30 Jahre lang Tourmanager von U2 und ein enger Freund der Band war und den U2 mit bewegenden Versionen von 40 ehrten; das dritte Konzert in Stockholm musste wegen einer Terrorwarnung kurzfristig um zwei Tage verschoben werden; die Konzerte 3+4 in Paris nach den Terroranschlägen um drei Wochen. Die beiden Nachholkonzerte Anfang Dezember waren die ersten Großveranstaltungen, die in Paris nach den Anschlägen erlaubt und unter großem Polizei- und Militärschutz durchgeführt wurden. Am Ende blieben zwei sehr emotionale Shows – sowohl für die Band als auch für die Fans, nicht zuletzt auch durch den Auftritt der Eagles of Death Metal, deren Show im Bataclan am 13. November ein Hauptziel der Terroranschläge gewesen war. Für ‚People Have The Power‘ durfte die kalifornische Band die Bühne übernehmen und somit die U2 Tour in diesem Jahr beendeten. Was war noch neu oder wichtig dieses Jahr? Dank neuer Technologien war es möglich, fast jedes Konzert in oft exzellenter Qualität per Audio- und/oder Video-Livestream mitzuerleben, die Fans weltweit zur Verfügung stellten. Die Fan-Welt ist enorm zusammengerückt - U2tour.de hat dies unter anderem mit Live-Fotos von zahlreichen Konzerten per Twitter unterstützt (Danke nochmals an unsere Supporter!). Nicht ganz neu, aber immer wieder wichtig, ist die Erkenntnis, dass ein ausverkauftes Konzert niemals wirklich ausverkauft ist - die zahlreichen (Wort des Jahres?) "Ticket Drops" kurz vor den Konzerten haben vielen Fans auch eine kurzfristige Teilnahme zu Original-Eintrittspreisen ermöglicht - wer U2tour.de und unserem Forum aufmerksam gefolgt ist, musste im Normalfall nicht auf den ungeliebten Zweitmarkt ausweichen. Was bleibt nach dieser Tour? Die Hoffnung, dass es schnell wieder U2 Konzerte gibt! Wenn es eine Band, die es seit fast 40 Jahren gibt, schafft, auch in langjährigen Fans das erloschen geglaubte Feuer wieder zu entfachen, dann weiß man, dass man in diesem Jahr etwas Besonderes erlebt hat. In diesem Sinne: hoffen wir auf baldige neue Tourtermine!