Nach vier Songs beginnt der Joshua Tree Block und auch wenn es noch nicht dunkel ist: ein 60m breiter roter "Streets" Screen sorgt unweigerlich für Gänsehaut. Mit zunehmender Dunkelheit entfaltet die Bühne dann ihre volle Pracht und Zuschauer und Band feiern gebührend den 30. Geburtstag des Albums, der auch in Berlin mit einer grandiosen Performance von "Exit" einen Höhepunkt findet. U2 lieben Berlin und Berlin liebt U2 - wenn es noch eines Beweises dafür bedurfte, die "Oh oooooooh" Chöre zum Ende von "Mother of the disappeared" liefern ihn und der Joshua Tree Block findet zu einem emotionalen Abschluss.
Emotional beginnt dann auch der Zugabenblock, während Miss Sarajevo reichen die Zuschauer ein riesiges Banner mit dem Konterfei eines syrischen Mädchens einmal rund ums Stadion - beeindruckend, ergreifend. Danach ist drei Songs lang Party angesagt, zu "Beautiful Day", "Elevation" und "Vertigo" zeigt die Bühne noch einmal was sie kann, die Stimmung ist auf dem Siedepunkt. Zu Mysterious Ways, gespickt mit Snippets von "This is not America" und Iggy Pops "Passenger" holt Bono eine altbekannte Zuschauerin auf die Bühne und filmt sie beim Tanzen. "Screenshots" seiner Aufnahmen erscheinen in Übergröße auf der Leinwand und werden in Dauerschleife wiedergegeben. Zu "Ultraviolet" wird es dann noch einmal politisch, neben bekannten Aktivistinnen wie Sophie Scholl findet auch Angela Merkel ihren Platz auf dem Videoscreen. Vor "One" hebt Bono die Bedeutung und Erfolge der one.org Bewegung hervor und bedankt sich bei allen Unterstützern. "The little things that give you away" bleibt den Zuschauern in Berlin zwar vorenthalten, dafür findet die Show mit einem Snippet aus "Rain" von den Beatles einen Abschluss, der treffender nicht hätte sein können:

"If the rain comes....we don't mind!" - Wetter mies - Stimmung hervorragend, intime Momente trotz Stadion-Gigantismus, danke Jungs, das war spitze!