Lovetown in Ahlen - Review
Am Einheitssamstag, dem 4.10.2003 gastierte mit "Lovetown" nun bereits die zweite U2-Coverband in Ahlen (Westf.). Zuvor hatten dort bereits letztes Jahr "Achtung Vorsprung" den Marktplatz im Rahmen des TrallaCity Sommer Open Airs mit irischen Klängen beschallt. "Lovetown" suchte sich dabei mit der Schuhfabrik Ahlen eine kleineres und intimieres Venue aus. Wie war's? - Update 06.10.2003: Photos von diesem Konzert gibt es ab sofort in unserem U2 Photoarchiv: Lovetown Konzert in Ahlen
Nun, wer eine gnadenlose Technikoverkillshow a la Achtung Vorsprung erwartet hatte wurde sicherlich enttäuscht. Dies ist ja auch nicht das von "Lovetown" verfolgte Konzept, U2 zu covern. Nein, Christian "CElevate" Escher und seine Mitstreiter kann man getrost als die beste und vielleicht einzigste Independent U2 Coverband Deutschlands bezeichnen. Da gibt es überhaupt keine Starallüren (obwohl die obligatorischen Backstagepässe a la Achtung Vorsprung auch nicht fehlten) oder sonstige gekünstelte Showeinlagen. Nein, man bekommt Rock'n Roll pur.
Zu Beginn mag man sich vielleicht erst skeptisch denken: Mein Gott! Was erwartet mich da? Diese Bedenken wurden aber im Laufe des Abends schnell zerstreut.
Musikalisch greifen "Lovetown" in die gesammelte U2-Raritätenkiste - getreu dem Motto: es interessiert uns nicht, ob das Publikum die Songs kennt oder nicht. Dazu muss man wissen, dass "Lovetown" diese Musik in erster Linie für sich selbst machen und ihren eigenen Spaßfaktor damit erzielen. Es gibt also kein massenkompatibles Programm. So verirrten sich dann auch legendäre Freaksongs in die Setliste, bei der man sonst bei Setlistendiskussionen von allen Seiten regelmäßig hört: "Das kennt doch eh keiner!". Gerade dies macht den Charme der Band aus. Spontan werden auf der Bühne die Songs sowohl am Arrangement wie auch in der Reihenfolge geändert (was die Mannen am Mischpult etwas den Schweiß in die Augen trieb). Alles etwas chaotisch halt, aber auf jedenfall mit einem großen Maß an Stil und Klasse. So braucht sich "Lovetown" - obwohl erst seit kurzem aktiv - durchaus nicht hinter bereits anderen etablierten U2-Coverbands zu verstecken. Zwar merkt man ihnen die fehlende Routine und Bühnenerfahrung schon an, dies gleicht aber vor allem Christian Escher durch seine Bühnenpräsenz locker wieder aus. "Lovetown" differenzieren sich alleine schon durch ihre Grundsatzphilosophie deutlich vom Rest. So fanden sich dann auch ca. 100 Zuschauer im recht ordentlich gefüllten Konzertsaal der Schuhfabrik ein. Das ist mehr als ordentlich für eine noch relativ unbekannte Band in revierfremden Terrain. Der Funke zum Publikum sprang schnell über und es wurde dann 2,5 Stunden lang quer durch den Garten U2 gecovert. Dass sich noch ein Song von Coldplay ins Set verlaufen hatte war zwar nett, aber irgendwie doch fehl am Platz bei einer U2-Coverband. Trotzdem hatten "Lovetown" hierbei das Publikum stets voll und ganz von der ersten Minute an im festen Griff. Was bereits Christian Escher 1998 bei einem Achtung Vorsprung Gig vorgelegt hatte, holte an diesem Abend zum Ende des Konzerts auch The Phaser als Special Guest nach: Er bestieg gemeinsam mit "Lovetown" die Bühne und dann wurden "All I Want Is You" und "Pride (In The Name Of Love)" zum Besten gegeben.
Als Fazit läßt sich festhalten: Wer keinen Wert auf eine perfekte Kopie von U2 legt, sondern einfach nur U2's Musik live genießen möchte, sollte unbedingt mal bei "Lovetown" reinschauen. Eine Band mit Herz und Charakter, bei der man noch echten Independentcharakter erkennen und auch relativ unbekannte B-Sides live hören kann - und wo gibt es das heute schon noch?
Setliste:
Tomorrow
Bullet the blue sky
I will follow
Elevation
Heartland
One / She's the one
When will I see you again
Discothéque
A sort of homecoming
Stay (far away, so close!)
Trip through your wires
Sunday bloody sunday / Please
Van Diemen's Land
In God's Country
Two hearts beat as one
The scientist (Coldplay)
Bad / Running to stand still / Walk on the wild side
Streets
The Electric Co.
Party girl
Out of control
An cath dubh
____________
Gone
All i want is you (feat. Phaser)
Pride (feat. Phaser)
____________
Walk On
40
u2tour.de bedankt sich bei M. für die Einsendung des Reviews, das wir gerne veröffentlicht haben
Zu Beginn mag man sich vielleicht erst skeptisch denken: Mein Gott! Was erwartet mich da? Diese Bedenken wurden aber im Laufe des Abends schnell zerstreut.
Musikalisch greifen "Lovetown" in die gesammelte U2-Raritätenkiste - getreu dem Motto: es interessiert uns nicht, ob das Publikum die Songs kennt oder nicht. Dazu muss man wissen, dass "Lovetown" diese Musik in erster Linie für sich selbst machen und ihren eigenen Spaßfaktor damit erzielen. Es gibt also kein massenkompatibles Programm. So verirrten sich dann auch legendäre Freaksongs in die Setliste, bei der man sonst bei Setlistendiskussionen von allen Seiten regelmäßig hört: "Das kennt doch eh keiner!". Gerade dies macht den Charme der Band aus. Spontan werden auf der Bühne die Songs sowohl am Arrangement wie auch in der Reihenfolge geändert (was die Mannen am Mischpult etwas den Schweiß in die Augen trieb). Alles etwas chaotisch halt, aber auf jedenfall mit einem großen Maß an Stil und Klasse. So braucht sich "Lovetown" - obwohl erst seit kurzem aktiv - durchaus nicht hinter bereits anderen etablierten U2-Coverbands zu verstecken. Zwar merkt man ihnen die fehlende Routine und Bühnenerfahrung schon an, dies gleicht aber vor allem Christian Escher durch seine Bühnenpräsenz locker wieder aus. "Lovetown" differenzieren sich alleine schon durch ihre Grundsatzphilosophie deutlich vom Rest. So fanden sich dann auch ca. 100 Zuschauer im recht ordentlich gefüllten Konzertsaal der Schuhfabrik ein. Das ist mehr als ordentlich für eine noch relativ unbekannte Band in revierfremden Terrain. Der Funke zum Publikum sprang schnell über und es wurde dann 2,5 Stunden lang quer durch den Garten U2 gecovert. Dass sich noch ein Song von Coldplay ins Set verlaufen hatte war zwar nett, aber irgendwie doch fehl am Platz bei einer U2-Coverband. Trotzdem hatten "Lovetown" hierbei das Publikum stets voll und ganz von der ersten Minute an im festen Griff. Was bereits Christian Escher 1998 bei einem Achtung Vorsprung Gig vorgelegt hatte, holte an diesem Abend zum Ende des Konzerts auch The Phaser als Special Guest nach: Er bestieg gemeinsam mit "Lovetown" die Bühne und dann wurden "All I Want Is You" und "Pride (In The Name Of Love)" zum Besten gegeben.
Als Fazit läßt sich festhalten: Wer keinen Wert auf eine perfekte Kopie von U2 legt, sondern einfach nur U2's Musik live genießen möchte, sollte unbedingt mal bei "Lovetown" reinschauen. Eine Band mit Herz und Charakter, bei der man noch echten Independentcharakter erkennen und auch relativ unbekannte B-Sides live hören kann - und wo gibt es das heute schon noch?
Setliste:
Tomorrow
Bullet the blue sky
I will follow
Elevation
Heartland
One / She's the one
When will I see you again
Discothéque
A sort of homecoming
Stay (far away, so close!)
Trip through your wires
Sunday bloody sunday / Please
Van Diemen's Land
In God's Country
Two hearts beat as one
The scientist (Coldplay)
Bad / Running to stand still / Walk on the wild side
Streets
The Electric Co.
Party girl
Out of control
An cath dubh
____________
Gone
All i want is you (feat. Phaser)
Pride (feat. Phaser)
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Walk On
40
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