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U2 News » U2 Talk & Unplugged - eine musikalische Nachlese


Nachdem u2tour.de bereits ausführlich über den Talk im Rahmen des Secret Gigs am 24.10.2014 in Oberhausen berichtete (HIER), ist es nun an der Zeit, sich näher mit der musikalischen Seite des Events zu beschäftigen. Radio NRW plant, den Auftritt am Montag, 27.10.2014 zwischen 19-22 Uhr auszustrahlen.

Zum Event: Schon eine etwas ungewöhnliche Location für eine Band, die sonst Stadien weltweit ausverkauft, so eine kleine Bühne im Treppenhaus eines Rundfunksenders. Auf der kniehohen Bühne, nicht durch Absperrgitter gesichert, so dass das Publikum bis an die Kante stehen kann, finden gerade mal ein Piano, die Drums, jeweils ein Stuhl für Adam und Edge und ein Mikro für Bono Platz. Die Streicher müssen neben der Bühne bleiben. Auffällig sind als Requisiten auf der Bühne übrigens zwei Notenständer mit allen Songtexten des neuen Albums, während der musikalischen Darbietung wird Bono immer wieder darin blättern, bzw. sich auch u.a. von Adam die richtige Seite suchen lassen. Weiter gehts mit einem Klick auf "mehr lesen".



Nach kurzer Anmoderation durch Michael Mittermeier beginnt der musikalische Auftritt zunächst mit Bono und The Edge, die aus einem oberen Stockwerk über die Treppe und durch Publikum kamen. Bono erklärt das scherzhaft damit, dass Budget-Kürzungen der Grund und dann damit, dass Adam und Larry noch im Taxi unterwegs seien. Und dann geht es auch schon los mit The Miracle (of Joey Ramone) - auf der Setlist einfach als Joey Ramone aufgeführt. Tatsächlich kommt der Song akkustisch sehr gut an, auch die kleine spanische Tanzeinlage von Bono. Danach stoßen unter großem Applaus Larry Mullen jr. und Adam Clayton dazu und Bono erklärt, dass er sich für den folgenden Song (Every Breaking Wave) in die richtige Stimmung begeben muss und sammelt sich sichtbar. Aber ganz ohne kleinen Scherz geht es dann doch nicht: auf die Frage von Edge, ob er bereit sei, antwortet Bono, er sei ein emotionales Wrack und der Song beginnt mit einem Piano-Intro von The Edge. Bono schüttet, begleitet von den Streichern, seine Seele aus und es gibt sicher kaum jemanden im Publikum, dem die Intensität nicht eine Gänsehaut bereitet. Mit der Bridge setzen Drums und Bass crescendo-mäßig ein bis fast zum dann wieder ruhigen Ende des Songs. In dieser Version wäre Every Breaking Wave sicher auch ein Höhepunkt auf etwas größeren Bühnen bei der kommenden Tour.



Cedarwood Road kündigt Bono damit an, dass sich jeder an die Straße erinnere, in der er aufgewachsen sei und schiebt schmunzelnd ein, dass manche nie erwachsen würden. Er selber habe die Straße nie wirklich verlassen, ein Teil von ihm sei immer noch dort und viele außergewöhnliche Leute und viele seiner besten Freunde würden immernoch dort leben. Mit akkustischer Gitarre und Streichern unterlegt, ist auch dieser Song ein Höhepunkt des Sets. Insbesondere bei den Streichern, die er als außergewöhnliche Musiker bezeichnet, bedankt sich Bono danach.

Um erste Erfahrungen ginge es auf dem neuen Album, fährt Bono fort. Um geographische, spirituelle und (unter scherzendem Husten ausgesprochen) sexuelle erste Erfahrungen und kündigt Song for Someone an. Mit Klavierbegleitung von Edge beginnt der Song und Bono wird von Edges einsetzender Zweitstimme beim Gesang aus dem Rhythmus gebracht, so dass er schmunzelnd den Song abbricht. Nachdem sich Bono witzelnd bei Edge für seine Geduld im Leben und in der Musik bedankt, wird der Song nochmals begonnen und Full Band mit Unterstützung der Streicher gespielt und funktioniert - vielleicht sogar besser als in der Album-Version? Das wird sich bei folgenden Gelegenheiten sicher zeigen.



Als 'alter' Klassiker folgt noch eine Full Band Version von Stuck in a Moment (You can't get out of) mit Edge am Piano, von den Fans wie beim gesamten Event lautstark gesanglich begleitet. Damit wäre laut ursprünglicher Setlist der musikalische Teil des Nachmittags eigentlich beendet gewesen, aber überraschenderweise und zur Freude aller Zuschauer kündigt Bono an, dass man The Miracle (of Joey Ramone) nochmals spiele, da die erste Version "Mist" gewesen sei. Sie würden gern noch mit dem Publikum zusammen ein wenig 'abhängen' und einen (oder mehrere) heben, aber man müsse für die Late, Late Show nach Dublin. Bono bedankt sich ausdrücklich bei den Fans dafür, dass sie immer zur Band gehalten haben, durch dick und dünn - dies wäre das Gefühl, dass die Fans ihnen geben. Und scherzend fährt er fort, dass die Fans unglaublich elastisch seien und offensichtlich einen exzellenten Musikgeschmack hätten und erntet dafür großes beifälliges Gelächter. Etwas ernster beendet er die Ansprache damit, dass immer wieder Giftpfeile gegen die Band und Fans geschossen werden, aber dass die 'Lovers' immer die 'Haters' besiegen würden, und beginnt die zweite Performance von The Miracle (of Joey Ramone)

30 Minuten dauert der musikalische (und damit erste) Teil des Events und wird durchgehend von den anwesenden Fans gefeiert. Die Band ist sichtlich (bei Larry weniger offensichtlich) gut aufgelegt, hat Freude an der für sie auch etwas ungewöhnlichen Performance und scherzt viel untereinander und mit den Fans. Trotz der nicht vorhandenen Absperrgitter und der direkten Nähe (zum Teil 50cm) gibt es keinerlei aufdringliche Fanübergriffe. Hingereichte Hände schüttelt Bono viel und gern zwischendurch. Es ist eine sehr besondere, intime und fast freundschaftliche Atmosphäre und man möchte hoffen und wünschen, dass die Band über weitere solcher kleinen Auftritte nachdenkt!



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