U2 Live On Tour

Tourarchiv » Elevation Tour » 15.07.2001 München



U2 Konzert

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Vorgruppe / Line-Up

Söhne Mannheims

Wissenswertes

Beim Konzert wurden 21 Songs gespielt (ohne Snippets). Insgesamt wurden gleich viele Songs wie beim Konzert zuvor gespielt. Es waren 15 Songs gleich wie beim vorherigen Konzert. Neu hinzu kamen folgende 6 Songs: New Year's Day, I Will Follow, In A Little While, Desire, Stay (Faraway, So Close!), Bad

Konzert Fotos

         

Fans beim Konzert

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Konzertbericht von Udo Eberl / Südwest Presse

Es gibt sie also noch, die Superbands, die alle Erwartungen übertreffen. "U2'' zelebrierten bei ihrem Konzert in der Münchner Olympiahalle voller Lust alte Songs und neue Hits, trafen ihre Fans mitten ins Herz. Ein Konzerterlebnis, von dem man noch seinen Enkeln erzählen wird.

Zehn Jahre ist es her, da verwandelte sich "U2-Sänger'' Bono in 'The Fly' Die Fliege), flog als Kunstfigur durch Zooropa, um Jahre später im Pop-Rausch moderner Elektronik ein wahres, fast schon größenwahnsinniges Ungetüm an Bühne hinzustellen. Die irischen Rocker, unterstützt von Soundmagier Brian Eno, in intellektueller Schräglage fern der Rock-Vergangenheit.

Und jetzt das. Mit ihrer CD "That you Can't Leave Behind'' und ganz besonders mit "Beautiful Day'', ihrer Hymne an die Lebensfreude, meldeten sich die Iren mit pulsierenden Beats und verzerrten Rockgitarren zurück. Live in der Münchner Olympiahalle war das eine Rock-Offenbarung. Zu den Klängen des Beatles-Klassikers "Sergeant Pepper's Lonely Hearts Club Band'' gingen in der Halle die Lichter nicht aus sondern an. Die Fans tanzten zu den Sounds der aktuellen Single "Elevation'' auf den Stühlen, jubelten und sangen vom ersten bis zum letzten Song mit. "U2'' wollten ihre Fans sehen, ihnen ganz nahe sein, und das waren sie 130 Minuten lang. Bono war fast nur noch auf einem herzförmigen Laufsteg vor der Bühne zu finden, in dessen Mitte 350 Fans, die bereits mittags vor der Halle campiert hatten, die Stars hautnah erleben konnten.

Mehrfach wagte sich der Sänger, der mit langen Haaren aussah wie in den frühen "U2''-Tagen, in die Menge, schüttelte zahllose Hände oder raste wie ein Sprinter über den Laufsteg, um wirklich für jeden Fan da sein zu können. Club-Atmosphäre in einer Sportarena? Diese Band machte es möglich, und in der Show, die erst gegen Ende mit fantastischen Licht- und Videoeffekten überraschte, ging es nur um Musik.

Ein Song für Wim Wenders

Gitarrist The Edge glänzte an der Gitarre mit raffinierten Riffs und Echo-Schleifen oder als glänzender zweiter Sänger, während hinten Schlagzeuger Larry Mullen und Bassist Adam Clayton mit viel Druck, aber völlig unaufgeregt für den kompletten Sound sorgten. Nichts da mit Samplings und Klangspuren aus dem Off. Vier irische Freunde rockten da ohne doppelten Boden mit Spaß ohne Ende. "U2'' pur und so gut wie nie, die Songs auf das ideale Maß abgespeckt. "Desire'' spielten die Vier im Stehen vorne an der Rampe. Ein Rhythm'n'Blues für das Bad in der Menge. "Stay'', dem in der Halle weilenden Regisseur Wim Wenders gewidmet, gab es gar als hinreißende Akustik-Version.

Mit dem aus allen Kehlen gesungenen Protestsong "Sunday Bloody Sunday''- in München mit Bob Marleys "Get up, Stand up'' versetzt - hatten die Band und der fünfte Mann, das Publikum, das Glasdach der Olympiahalle erzittern lassen wie nie zuvor, und als "Mysterious Ways'' mit groovenden Funk-Beats serviert wurde, da war längst kollektiver Freudentaumel angesagt. Auch als "The Fly'' noch einmal in paranoider Hektik über die psychedelisch flimmernde Bühne hetzte.

Im Zugabenteil wurde vor "Bullet the Blue Sky'' zunächst der überzeugte Waffenlobbyist Charlton Heston angeprangert, dann gab es mit "With or Without You'' und "One'' noch einmal den ultimativen Hit-Kick. Die Fans außer Rand und Band, der charismatische Frontmann Bono, für viele Anhänger der Rock-Messias, sichtlich gerührt.

Nur einmal erntete er ein Pfeifkonzert. Als er sagte, er kenne nur zwei deutsche Worte: "Bayern München''. Nach diesem fantastischen Konzert sei ihm auch das verziehen.