U2 Live On Tour

Tourarchiv » Elevation Tour » 13.07.2001 Köln



U2 Konzert

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Elevation Tour

Leg 2 (Europe)

Freitag, 13. Juli 2001

 Deutschland

Köln

Kölnarena (Popup LinkWebseite)

39.915 (bei insgesamt zwei Konzerten) 

Vorgruppe / Line-Up

Söhne Mannheims

Wissenswertes

Beim Konzert wurden 21 Songs gespielt (ohne Snippets). Insgesamt wurden 1 Songs mehr als beim Konzert zuvor gespielt. Es waren 14 Songs gleich wie beim vorherigen Konzert. Neu hinzu kamen folgende 7 Songs: Gone, Out Of Control, Sweetest Thing, The Ground Beneath Her Feet, All I Want Is You, Pride (In The Name Of Love), Wake Up Dead Man

Konzert Fotos

         

Fans beim Konzert

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Konzertbericht von MofoDesign

Diesmal waren auch wir gezwungen uns der Warterei vor der Kölnarena anzuschließen, allerdings wollten wir keine Hektik machen. Gegen 14:30 erreichten wir gemütlich die Halle, stellten fest, das es gar nicht so voll war und reihten uns ein. Mit ausreichend Essen und Trinken ausgerüstet, sollte zumindest von der Seite aus, keine Probleme entstehen. „Lustig“ wurde es erst, als die Securities beschlossen, die Fans in Zweierreihen aufstellen zu lassen. Nervig war aber, als auch noch das Hinsetzen verboten wurde. Na, wir haben es, wie die meisten mit Humor genommen; wollten uns schließlich nicht von so ein paar halbwüchsigen Gelbjacken den Tag verderben lassen. Zwischendurch wurden rosa Bändchen verteilt, die für den Innenraum berechtigten.
Gegen 18 Uhr wurde es dann spannend. Die Pforten öffneten sich und der Einlass wurde gestattet. So ziemlich ohne Gedränge ging das Ganze ab. Ärgerlich wurde lediglich zur Kenntnis genommen, dass es ein paar Idioten gab, die mit einem Sprung über die Absperrung einen besseren Platz ergatterten. Besonders ärgerlich, weil die bisher so übereifrigen Ordner, dieses zwar zur Kenntnis nahmen, es aber nicht für nötig hielten einzugreifen. Aber auch diese Tatsache kam in die Rubrik: „heute nicht aufregen“. Nach der kaum vorhandenen Leibesvisitation wurde ein etwas schnellerer Gang eingelegt, doch das Herz erreichten wir locker, da sich ein Großteil der lange wartenden Fans natürlich auf die Herzspitze konzentrierten. Wir ergatterten also sehr gute Plätze genau in der Mitte des Herzens, dritte Reihe. Nächster Teil der Warterei. Dieser wurde aber mit vielen neuen Bekanntschaften kurzweilig gehalten. Leider kann ich mir partout keine Namen merken, deshalb an dieser Stelle keine Grüße und Danksagungen an die netten Gespräche „im Herz“. Besonders schön waren die Gespräche mit einem „Leidensgenossen“ und seiner Freundin aus Kiel. Auch er hat sein erstes Konzert in Kiel 92 erlebt und für ihn war es auch das Beste, welches er bisher gesehen hat. Es war schön noch einmal in Erinnerungen zu diesem Highlight zu schwelgen, bevor das Konzert startete. Die beiden Kieler hatten sich Pappschilder gemacht, auf denen „Please“ stand, so wie in dem gleichnamigen Video. Sie hofften, das Bono zumindest ein Snippet von „Please“ singen würde. Mal sehen.
Die Söhne Mannheims waren akzeptabel. Nach den „Fatima Mansions“ von 1992 ist man schlimmeres gewohnt und kann mit solchen Softpoppern leben.
Um 21:22 stelle ich meine Stoppuhr mal wieder auf Start, die ersten Töne des „Influx Remixes“ erklingen. Auch nach diesem Konzert werde ich vergessen die Stoppuhr auszustellen. Adam, Larry, Edge und Bono kommen von links auf die Bühne. Die Menge flippt wie erwartetet völlig aus. Die Show kann beginnen.
Mitten in der Menge stelle ich nach Kopenhagen zum zweiten Mal fest, dass „Elevation“ ein fulminanter Opener ist. Die Menge springt fast ununterbrochen und schon nach dem ersten Song scheinen alle heiser zu sein. Bei „Beautiful Day“ verlässt Bono zum ersten mal die Hauptbühne und ergründet den Herzlaufsteg. An diesem Abend „Beautiful Day“ schreien zu können ist perfekt. Bei „Until the end of the world“ sucht Bono wie üblich das Publikum an der Herzspitze. Heute kann ich zwar nicht so gut sehen, aber er scheint etwas länger drin zu bleiben und muss sich auch nicht gegen aufdringliche Grapscher wehren. Als anschließend „Mysterious ways“ erklingt ist klar, dass die Setlist völlig umgestellt ist. Auch die optische Gestaltung des Songs hat sich geändert. So fehlen zum Beispiel die Leinwandtänzerinnen, die uns am Vortag noch so beeindruckt haben. Trotzdem finde ich den Platz in der Setlist sehr gut, da die Stimmung bei dem Song hervorragend ist. „Kite“ wird das neue „One“. Nachdem es am Anfang der Tour gar nicht auftauchte, wird es nun fast jeden Abend gespielt. Besonders mit der akustischen Wiederholung der letzten Strophe wird der Song zum absoluten Höhepunkt der Show. „Gone“ ist solide ... besser als das anschließende „New York“, das zwar mit tollen Schatteneffekten hinterlegt ist, aber trotzdem in erster Linie zum Ausruhen taugt. So sieht es wohl ein Großteil der 19000 Fans. Die Stimmung macht mal Pause.
Dafür kommt gleich anschließend der Kracher des Abends: „Out of control“. Zwar nicht immerhin mein Lieblingssong, aber dafür sind die anderen 18999 Rezipienten aus dem Häuschen. Von dieser Stimmung muss man sich einfach anstecken lassen. Bei „Sunday bloody Sunday” kommt es dann zur Gänsehaut-Szene: Die Kieler werfen ihr „Please“-Schild nach vorne, treffen zwar nur den Obersecurity, aber Bono nimmt das zur Kenntnis und lässt sich das Schild während des Songs aus dem Graben geben. Er betrachtet es und hängt es sich anschließend um. Während des ganzen Songs läuft er geknickt mit dem Schild rum und am Ende kommt dann das erlösende „Please“. Nachdem „Sunday bloody Sunday“ vorbei ist, singt er auch „Get up off your knees – Please” – die Kieler sind überglücklich und auch wir freuen uns wahnsinnig für die Beiden.
Nach „Stuck“ kommt es gleich zum nächsten Highlight, von dem selbst Bono überrascht scheint. Es erklingen die ersten Töne von „Sweetest thing“. Bono, der weit entfernt von Klavier steht, macht sich auf dem Weg dorthin und erwähnt, dass es nun schwierig wird, da sie den Song lange nicht gespielt haben. So hören wir in Köln zum ersten mal „Sweetest thing“ und ich bin glücklich. Weiter geht es mit Überraschungen: Bono und Edge positionieren sich auf der Herzspitze um einen Song für Wim Wenders zu spielen. Edge beginnt mit „Stay“, doch Bono ist damit nicht einverstanden. Nach einer kurzen Rücksprache intonieren sie „the ground beneath her feet“. Auch wenn Bono’s Stimme nicht mehr so doll klingt, so gibt er doch alles und das Publikum ist überglücklich. Anschließend dann der Song mit dem ich gerechnet habe und auf den ich mich seit 1997 freue „All I want is you“ – herrlich. Bei kaum einem anderen Song fühle ich mich so wohl und so abgehoben bei dem Konzert.
Bei „Streets“ ist es immer wieder schön zu sehen, wie die ganze Halle von der Bühne aus angestrahlt wird. Es sieht sehr nach „We are One“ aus. „Pride“ bildet den krönenden Abschluss, des recht kurzen Hauptsets.
Mit einem neuen Intro beginnt „Bullet the blue sky“, dieses ist kürzer und nicht so prägnant wie das mit Charlton Heston vom Vortag. Dafür ist „Bullet“ so intensiv wie eh und je und Bono greift auch wieder zum Scheinwerfer, mit dem er eine tolle Show abzieht, die vom Innenraum aus noch besser wirkt, als vom Sitzplatz aus. Bei „With or without you“ gibt es wieder einen Sternenhimmel, der schon aus den vergangenen beiden Tourneen bekannt ist, aber auch eine tolle Atmosphäre vermittelt. „the Fly“ ist diesmal in die Zugaben gerutscht. Auch diesmal simuliert Bono wieder eine gehetzte Fliege, die ganz am Ende gegen die Leinwand klatscht. Nach dem besten Song von U2 „One“, kam es wieder zur Absprache zwischen Bono und Edge und das Ergebnis war eine Akustikversion von „Wake up dead man“ – ein Schauer lief mir über den Rücken, der bis zum Ende der Show anhielt, denn „Walk on“ als letzter Titel gibt einem einfach ein gutes Gefühl. Die Message die man mit auf dem Heimweg bekommt, ist einfach: „Leave it behind“ – geh’ ohne Sorgen in den nächsten Tag.
Die einzigen Sorgen die man mitnimmt sind, dass nun zwei wunderschöne Tage zuende sind, es bleibt erst mal nur die Erinnerung und die Vorfreude auf die nächsten Höhepunkte Berlin und Slane Castle.