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U2 News » Das Ende der Armut // Vorwort von Bono // Rezension


Professor Jeffrey D. Sachs gehört zu den einflussreichsten Akademikern der USA und lehrt an der Harvard University. In den letzten Jahren hat Bono ihn mehrfach getroffen und gemeinsam setzen sich die beiden für die ärmsten Länder der Welt ein. Im Siedler Verlag ist nun die deutsche Version des Buches Das Ende der Armut (amazon.de) von Jeffrey D. Sachs erschienen. Bono hat für das Buch das Vorwort geschrieben und bezieht sich bei vielen Diskussionen auf die Thesen von Jeffrey D. Sachs. Eine Rezension über das Buch findet Ihr hier

Das Ende der Armut Jeffrey D. Sachs Siedler Verlag ISBN 3-88680-830-0 24,90 Euro amazon.de In Zeiten, da bei uns vor allem von "Schwampeln", Pendlerpauschalen, Jamaika-Koalitionen und Mehrwertsteuerstreitigkeiten die Rede ist, erscheint mit Das Ende der Armut ein Buch, welches viel größeres im Sinn hat: Das Erwachen von Aufmerksamkeit für die Situation von gut 1/6 der Menschen dieser Welt, die in extremer Armut leben müssen. Der Großteil davon in Afrika sowie in Süd- und Ostasien. Der Wirtschaftsökonom Jeffrey D. Sachs, vor allem bekannt durch seine Initiative zum UN Millennium Projekt zur globalen Armutsbekämpfung, beschäftigt sich seit Jahren mit der Problematik dieser Länder, die unter den bestehenden Voraussetzungen kaum eine Chance haben diese unterste aller Wirtschaftsschwellen zu verlassen. "Seine Stimme ist lauter als eine elektrische Gitarre, härter als Heavymetal. Seine Leidenschaft ist opernhaft ..." umschreibt Bono in seinem Vorwort zu diesem Buch den Mann, von dem die Washington Post als dem "bedeutendsten Wirtschaftsreformer der Welt" spricht. Sachs hat die ganze Welt (rund hundert Länder in denen ca. 90% der Weltbevölkerung leben) bereist, beseelt von dem Gedanken, dass die unbeschreibliche Armut der Menschen in Ländern wie Niger oder Malawi irgendwie auflösbar sein muss, schließlich ist es unglaublich und unfassbar, dass täglich rund 15.000 Menschen auf dieser Welt sterben müssen, weil sie zufällig in Ländern geboren werden, die wirtschaftlich nicht in der Lage sind Epidemien und Krankheiten wie Malaria und Tuberkulose zu behandeln, AIDS Medikamente zu verteilen und ihre Einwohner vor den tödlichen Folgen von mangelnder Ernährung zu bewahren. In seinem Buch beschreibt der Ökonom nicht nur die aktuellen Zustände in verschiedenen Ländern und beleuchtet deren wirtschaftlichen Status Quo, sondern versucht anhand eines spannenden und gut verständlichen wirtschaftspolitischen Geschichtsrückblickes deutlich zu machen, warum dieser Erdball ein solch verheerendes Nord-Süd Gefälle hat. Er macht konkrete Vorschläge und stellt erstaunlich simple Berechnungen auf, die, wenn sie umgesetzt würden, zu einer weltweiten Wirtschaftsreform führen könnten. Sachs ist sicher kein Träumer, kein sozial verklärter Held der Armen. Vielmehr ist er der festen Überzeugung, dass es möglich ist, quasi weltweit ein wirtschaftliches Gleichgewicht herzustellen, ohne dass die "reichen Länder" zu viel verzichten müssten. Kolportierten Ängsten, dass die Vereinigten Staaten, die EU oder Japan auf Kosten der ärmsten selbst "verarmen" würden, erklärt er eine klare Absage - im Gegenteil, er beweist deren absurde und oft von Gier getriebene Oberflächlichkeit. Das Ende der Armut verdeutlicht, dass bei der Aufarbeitung von Themen wie Armut, Krankheit, Hunger und Tod eher die dazu gestellten Fragen kompliziert, oft undurchschaubar und vor allem unehrlich sind. Die Antworten sind simpler und in ihrer Auswirkung auf alle wesentlich "harmloser" als erwartet. Fraglich ist, ob diese Antworten auf breiter Ebene erwünscht sind ...!? Als weltweit anerkannter Berater verschiedenster Einrichtungen (Weltbank, UN, diverse osteuropäische Staaten nach Zusammenbruch des Kommunismus ...) braucht Jeffrey D. Sachs sich nicht darum bemühen, einen Ruf zu erarbeiten. Auch geht es ihm wohl kaum um Medienauftritte, oder eitle Nachweise seiner Intelligenz. Der 1954 geborene, phasenweise etwas kauzig wirkende Amerikaner hat erkannt, dass wir in einer Zeit leben, in der sich so etwas wie die wirtschaftliche und ethische Zukunft der Menschen anhand der Beantwortung einer Frage entscheidet: Wollen die Bewohner dieses Planeten in Zukunft gemeinsame Ziele entwickeln, um ein würdiges Dasein für nahezu alle Menschen die darauf leben zu ermöglichen, oder sollen wir Gefahr laufen, dass Hunger, Krankheiten, religiöse Vorbehalte und ökologische Katastrophen einen immer größer werdenden Keil in die Weltengemeinschaft treiben? "Werden wir von unserem Reichtum einen klugen Gebrauch machen und einen geteilten Planeten heilen?" fragt Sachs in der Einleitung zu Das Ende der Armut. Die Beantwortung dieser Frage obliegt sicher nicht allein seinen Lesern, aber eben auch. Information und Wissen sind die wertvollste Währung unserer Zeit. Insofern ist allein das Lesen dieses Buches schon wertvoll! © Frank Waldheim für U2tour.de



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